Polyvinylpyrrolidon ist ein echtes Multitalent unter den BASF Produkten. Denn Polyvinylpyrrolidone (PVP) können (fast) alles: Sie sorgen dafür, dass Tabletten sich in Wasser auflösen, dass Haarspray die Frisur fixiert und dass die Bestandteile von Zahnpasta sich zu einer Creme verbinden. Außerdem ist PVP dafür verantwortlich, dass Wäsche beim Waschen nicht ausfärbt, dass der Klebstift klebt, das Trinkwasser reiner und das Bier nicht trüb wird. In diesem Jahr wird der Alleskönner 70 Jahre alt.
Am 01.01.1939 von der BASF patentiert
Seine Geschichte beginnt um die Jahreswende 1938/39 in einem Labor der BASF in Ludwigshafen. Walter Reppe, Erfinder der Acetylenchemie, entwickelte aus Acetylen und Pyrrolidon ein neues Monomer: Vinylpyrrolidon, das wiederum zu dem Polymer Polyvinylpyrrolidon umgesetzt werden kann. Am 1. Januar 1939 wurde Reppes Verfahren patentiert. Schnell war klar: Der BASF-Forscher hatte ein echtes Allroundtalent entdeckt: PVP ist wasserlöslich, kann aber auch große Mengen Wasser aufnehmen, ist gut hautverträglich, gesundheitlich unbedenklich, temperaturbeständig, pH-stabil, nicht ionisch und farblos. Diese vielfältigen Eigenschaften öffnen PVP ein breites Anwendungsspektrum.
Blut-Ersatzstoff im Zweiten Weltkrieg
Die Karriere von PVP begann als Blut-Ersatzstoff im Zweiten Weltkrieg. Unter dem Namen Periston rettete es tausenden Menschen das Leben, weil es in Verbindung mit Wasser dem Blutplasma sehr ähnlich ist. Auch wenn für diesen Zweck inzwischen andere Produkte verwendet werden – in der Pharmaindustrie wird PVP auch heute noch genutzt: Unter dem Handelsnamen KOLLIDON® kommt es in Tabletten als Spreng- oder Bindemittel zum Einsatz. Als Sprengmittel sorgt es dafür, dass Tabletten sich in Flüssigkeit auflösen. Als Bindemittel verbindet es die einzelnen Wirkstoffe in der Tablette zu einem homogenen Ganzen.
Einsatz von PVP in Bier und Hairspray
Die in der BASF hergestellten Polyvinylpyrrolidone gehen etwa zur Hälfte in den Bereich Pharma. Darüber hinaus kommen sie in der Kosmetik-, Wasch- und Lebensmittelindustrie und in der technischen Anwendungen zum Einsatz. Seit über 50 Jahren sorgt PVP beispielsweise unter den Handelsnamen LUVISKOL® für Harrfestigung in Gelen und Haarsprays. Außerdem kommt PVP unter dem Namen DIVERGAN® auch bei der Filtration von Bier zum Einsatz.
Unterschiedliche technische Anwendungen
PVP LUVITEC® findet in ganz unterschiedlichen technischen Anwendungen Einsatz. So spielt es beispielsweise bei der Herstellung von Membranen zur Mikro- und Ultrafiltration, die bei der Dialyse und Wasserfiltration eingesetzt werden, eine entscheidende Rolle. Im Herstellungsprozess wird das wasserlösliche LUVITEC aus dem Inneren der Membran herausgewaschen. Zurück bleibt die für Holfasermembranen typische Porenstruktur.
Darüber hinaus sorgt LUVITEC dafür, dass im Klebstift die erforderliche Klebkraft und in Metallabschreckbädern das kontrollierte Abkühlverhalten erreicht wird. Im Agrobereich ermöglichen Polyvinylpyrrolidone, dass die Wirkstoffe ihre optimale Wirkung entfalten können. In Keramik, Papier- und Farbstoffanwendungen sorgen sie für optischen Glanz und Brillanz. Genau diese vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten haben dafür gesorgt, dass PVP auch mit 70 längst nicht zum alten Eisen gehört. Heute ist BASF in Europa größter Produzent von PVP – und ein Ende der Erfolgsgeschichte ist nicht in Sicht.
Weitere detaillierte Informationen
Weitere detaillierte Information finden Sie unter www.luvitec.de bzw. www.luvitec.com und in dieser Broschüre.
Auf den BTC Europe Websites sind weitere Informationen zu PVP sowie zur Anwendung für die
- Galvanofach- & Leiterplattenindustrie
- Lackindustrie
- Druckfarbenindustrie
- Kunststoffeinfärbung & Kunststoffverarbeitung
- Klebstoffindustrie
- Papierindustrie
sowie in weiteren Industriezweigen zu finden.
PVP ist erhältlich über BTC in Europa
Die BTC Europe, eine Tochtergesellschaft der BASF, vertreibt PVP über ihre Ländergesellschaften in
- Deutschland
- Frankreich
- Gross Britannien
- Dänemark
- Spanien
- Italien
- Belgien